Harrys Hamburger Hafenbasar & Museum
Stiftung Dr. Boos / Hafenbasar
präambel

Die Geschichte des Hafenbasars begann im Jahre 1954 und wird ab dem 30. Oktober 2017 in der Stiftung fortgeführt. Die Jahre waren geprägt von der Leidenschaft aber auch vom Leid der drei Besitzer. Nun, kurz nach dem Todestag des Gründers Harry Rosenberg, hat der Hafenbasar seine Heimat in der von seinem letzten Besitzer Dr. Gereon Boos verfügten Stiftung gefunden.

Als der Seemann Harry Rosenberg 1952 von Bord ging, sollte es das letzte Mal sein. Seine Gesundheit ließ es einfach nicht mehr zu, seine Arbeit auf Schiffen für Im- und Export weiterzuführen, dabei die Erde über die 7 Weltmeere zu erkunden und so blieb er an Land. Während seinen unzähligen Fahrten, die größtenteils Afrika zum Ziel hatten, hatte er seinen Kindern einige Souvenirs mitgebracht, die er auf dem schwarzen Kontinent ertauscht hatte.

Rosenberg gründete einen Briefmarken- und Münzhandel, dessen karge Wände er mit Mitbringseln seiner Reisen dekorierte. Das Geschäft an sich lief nur mäßig, doch die exotischen Masken und einzigartigen Figuren, die eigentlich als Dekorationen dienten, zogen die Menschen in ihren Bann. Bald schon begann Harry die fremden und ungewöhnlichen Stücke zu verkaufen. Fernreisen waren in den 50er Jahren für die breite Masse unerreichbar, die kleine Ausstellung im Münzladen von Rosenberg eine Art Reise, ohne jemals die Heimatstadt zu verlassen. Der Nachlass der Seemannskneipe „Käpt'n Haase“ erweiterte die skurrile Ausstellung und aufgrund der großen Nachfrage und der immer weiter wachsenden Neugier auf die Schätze weit entfernter Länder, kaufte Rosenberg aktiv Exotica von Seeleuten die im Hamburger Hafen festmachten. Sein frisch umgetaufter Laden „Harrys Hamburger Hafenbasar“ wurde zum Mekka des Kauf, Verkauf und Tausch von allem was man sich erträumen konnte. Krokodile wurden ebenso geliefert und verkauft, wie afrikanische Voodoo-Figuren, asiatische Teufelsmasken oder südamerikanischen Schrumpfköpfen. Innerhalb kürzester Zeit war weltweit bekannt, dass wenn man sich als Seemann die Heuer aufbessern wollte, man Schätze zu Harry nach Hamburg brachte. Dieser bezahlte einen dann je nach Wahl entweder in bar oder in Kartoffelsalat mit Würstchen, welche die Kochkünste von Harrys Frau weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt machte.

1996 zog sich Harry aus dem aktiven Geschäft zurück und übergab die Leitung an seine Tochter Karin, die die Liebe zu den außergewöhnlichen Ausstellungsstücken von ihrem Vater geerbt hatte. Der Hafenbasar wurde zu einer festen Größe für Touristen und Einheimische, weltweit wurde das außergewöhnlich Museum in jedem Reiseführer als Must-See geführt und das nicht nur, weil man dort echte Schrumpfköpfe sehen und sogar kaufen konnte.

Harry starb in Jahr 2000 nach langer schwerer Krankheit, seine Tochter Karin Rosenberg sollte nur 11 Jahre später folgen. Die bewegte Geschichte des Hafenbasars stand nach diversen Umzügen und nun ohne Leitung kurz vor dem Ende, doch der ehemalige HNO-Arzt und Entwicklungshelfer Dr. Gereon Boos rettete die Hamburgensie, indem er das skurrile Museum kaufte und große Pläne schmiedete. Er selber hatte schon Stücke bei Harry erstanden und Karin Rosenberg oft im Basar geholfen. Er brachte Erfahrungen aus langen Aufenthalte in Südamerika und Ostafrika sowie Interesse an entlegenen Völkern und deren Kulturen mit, war also der perfekte Kandidat das Hamburger Kult-Museum zu neuem Ruhm zu verhelfen. Im September 2012 folgte dann der vorerst letzte Umzug, diesmal in einen alten Schwimmkran, der mit viel Liebe von Freunden und Liebhabern des Museums mühevoll restauriert wurde. Im Bauch des Schiffes hat die Sammlung nun ein absolut einzigartiges neues Zuhause gefunden und erstrahlt am neuen Liegeplatz mitten in der Hafencity in neuem Glanz.

2014 ging auch Dr. Gereon Boos auf seine letzte Reise. Dem skurrilen Basar hatte er seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt, hatte die komplette Sammlung erstmalig sortiert und die Ausstellungsstücke mithilfe von Kennern und Profis identifiziert, für Interessierte und Neugierige Infos aufgehängt und erstmalig Gruppenführungen angeboten. Dr. Boos hatte nicht nur Besucher in seinen Bann gezogen, sondern auch seine Freunde mit dem Hafenbasar-Virus infiziert. So arbeiten nun die Freunde dieses skurrilen Museums unermüdlich daran, dieses Juwel zu erhalten und noch vielen Menschen die Schätze dieser Erde zeigen zu können.

Entsprechend seinem letzten Willen ist es nun Aufgabe der Stiftung, den Hafenbasar museal weiter zu entwickeln, ohne dabei den Flair des Basars zu verlieren.

über die Stiftung

Az. 922.12-203 (2568)

Der letzte Wille des letzten Besitzers Dr. Gereon Boos war es, eine Stiftung zu gründen, um den Fortbestand des Hafenbasars zu sichern, die Ausstellung weiter zu entwickeln, den Zauber dieser einzigartigen Hamburgensie weiter zu tragen und noch mehr Menschen, ob aus Hamburg oder der ganzen Welt, dieses Museum zugänglich zu machen.

Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur. Die Zwecke der Stiftung werden insbesondere durch den Erhalt, die Pflege und das Fortführen der als Lebenswerk von Harry Rosenberg zusammengetragenen Sammlung »Harrys Hamburger Hafenbasar & Museum« verwirklicht.

Wir setzen in der Stiftung alles daran, den Hafenbasar noch bekannter zu machen. Unsere Ausstellung zu erweitern und zu verfeinern, Besuchern die Geschichte von weit entfernten Stämmen, Ritualen und Kunstgegenständen näher zu bringen und Harrys Erbe aufrecht zu erhalten.

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Bei Fragen rund um die Stiftung schreib' uns an stiftung@hafenbasar.de