Viele Dialekte Afrikas kennen keinen eigenständigen Begriff für Kunst. Alles ist dort Handwerk, dem nicht »nur« künstlerisches Talent, sondern auch ein hohes Maß an spirituellen Kenntnissen zu Grunde liegt.
Jedes angefertigte Stück hat einen (meist heilenden oder rituellen) Zweck, der so bedeutsam ist, dass die Persönlichkeit des Gestalters in den Hintergrund tritt. Keine Signatur verbindet ihn mit seinem Objekt. Erst wenn z.B. die Maske ihren (Heils-)Auftrag erfüllt und ihre Heimat verlassen hat, wird sie zu einem Kunstgegenstand, der schon Persönlichkeiten wie Picasso, Derain, Vlaminck und Kandinsky inspiriert hat.
Die meisten der Exponate gelangten Mitte des letzten Jahrhunderts in den Hafenbasar. Wie viele Schönheiten, machen auch sie gerne ein Geheimnis um ihr wahres Alter. Doch der Kenner ahnt, dass viele Stücke aus Afrika und Asien bereits zwei Jahrhundertwenden überlebt haben, um sich von uns bestaunen zu lassen.
Die Weite der See und die Freiheit auf den Weltmeeren ziehen schon seit ewigen Zeiten Menschen an Bord. Für jene, die es nicht auf die tosenden Wellen dieser Erde schaffen, bilden Nautiquitäten eine unerschöpfliche Quelle der Faszination. Wunderschöne Gallionsfiguren, die anmutig über Jahre am Bug der Schiffe thronten, Meeresgetier, das nun an Land für Staunen sorgt oder schwere Positionsleuchten, die früher in schillerndem Rot und Grün leuchteten weisen nun dem Besucher des Hafenbasars den Weg in die Welt der nautischen Schätze. Für plötzlich auftretende Abenteuerlust übernimmt das Museum allerdings keine Haftung.
Nicht nur viele Statuen aus Afrika oder Voodoo-Figuren, indische Fruchtbarkeitsgöttinnen oder frucheinflößende Masken gibt es bei uns zu bestaunen, wir nennen auch einen ganzen Zoo unser Eigen. Von Pandas bis Affen, ein Leopard ja sogar ein ausgestopfter eisär ist bei uns zu bewundern. Eingelegte Tiere wie Schlangen und Käfer so wie Schlangenhäute und Feller von exotischen Tieren zählen zu unserer Sammlung.
In 33 Kammern auf knapp 200m² hat sich die Welt versammelt. Aus allen Kontinenten der Erde haben Seemänner Schätze hierher getragen, die auf schöne, skurrile oder erschreckende Art das Wesen ihres Volkes verkörpern. Doch nicht nur das… zwischen all den Raritäten gibt es auch unzählige Kuriositäten zu entdecken.
Obwohl es in jeder Ecke etwas zu bestaunen gibt, sollte man sich die Zeit nehmen und unbedingt auch einen Blick zur Decke oder in die vielen Regale riskieren. Es lohnt!